martes, 30 de diciembre de 2008

MACHU PICHU - und wie man dahin kommt...

So endlich! Nachdem wir fast eine Woche in Cusco verbracht hatten und uns von Agenturangeboten, verschieden Routen, Preisen, Daten und sonstigem ueberschuettet hatten lassen beschlossen wir letztendlich die billigste Variante (hptsl wegen Federico) nach Machu Pichu zu nehmen. Das bedeutet man muss erstmal ins "Geheiligte Tal" - Valle Sagrado - der Inka kommen, um von dort aus, bzw genauer Ollantaytambo die Zugschienen entlang nach Aguas Calientes (oder auch "Machu Pichu Town") zu laufen. Der so beruehmte Inkatrail dauert 4 Tage und ist wahnsinnig ueberteuert, und man kann ihn nur mit Guide entlanglaufen. Ausserdem ist gerade Regenzeit, dh es regnet eigtl jeden Tag den ganzen Tag... Im Valle Sagrado gibt es noch einige andere Inkastaetten, die auch sehr interessant und beeindruckend sind aber jetzt mal wegen Machu Pichu im Blog uebergangen werden :)
Nachdem wir (Federico, Luca, Mark und ich) eine Nacht in Ollantaytambo verbracht hatten machten wir uns um 5h morgens auf den Weg zur Zugstation von PeruRail, einer privaten Zuggesellschaft mit chilenischem Besitzer, die Touristen fuer horrend hohe Preise von Cusco/Ollantaytambo aus nach Aguas Calientes bringt. Natuerlich gefaellt es den Herren PeruRail nicht, wenn Touristen auf die Idee kommen nicht ihre Zugtickets zu bezahlen sondern ihre Fuesse gebrauchen um nach Aguas Calientes zu kommen, daher zeigen einem junge Burschen einen Weg ueber einen Berg um die Kontrolle von PeruRail zu umgehen. Die jungen Burschen sind an die sch***Hoehe gewohnt und sprinten da nur so hoch, ich musste erstmal ziemlich nach Luft schnappen und mein Herz wieder in den gewohnten Gang bringen, bevor wir dann die "ca.4-5h, todo plano!" Strecke auf den Zuggleisen beginnen konnten. Anfangs ging das noch mit viel Gesang und Glaechter, und auch die von hinten- oder entgegenkommenden Zuege stoerten noch wenig. Spaeter stellten wir anhand der sooooowas von langsam kommenden naechsten Kilometerschildern fest, dass wir ein bisschen schneller laufen muessten, um die 28km bis zum Nachmittag nach Aguas Calientes zurueck zu legen. Teils kamen dann auch die Zuege an unpassenden Stellen, Abhaengen oder in Tunnels (jaaa Papa und Mama ich weiss, aber ich lebe noch!), aber wir haben uns sagen lassen dass noch niemand dabei gestorben ist :) Anderen Touristen sind wir nicht begegnet, nur Einheimischen. Die einzige Entschaedigung fuer die wirklich ermuedende Strecke auf Eisenbahngleisen (besteht aus Steinen!) war die wahnsinnig beeindruckende Landschaft! Den ganzen Weg ueber liefen wir neben dem Río Urubamba her, der aufgrund der Regenzeit ziemlich wild ist und abenteuerlich rauscht, und um uns herum anmutig hohe Berge und vereinzelt ein paar alte Inkaruinen! Das alles lag in einem geheimnissvollem Nebelschleier, der uns bis Aguas Calientes begleitete und die Vorfreude auf das mythische Machu Pichu groesser werden liess! Abgesehn davon waren unsere Wanderschuhe, die wir vorher aufgeliehen hatten ziemlicher Schrott (ich bin mit meinen 2 Blasen noch gut davon gekommen) und 28km sind echt nicht zu verachten, vorallem wenn man auf einer Zugstrecke laeuft. Nach der Haelfte war schneller laufen und nicht stehen bleiben angesagt um den Schmerz in Beinen und Fuessen nicht zu sehr zu spueren, aber wieder einmal beschwer ich mich natuerlich nicht und letztendlich sind wir wahnsinnig froh und in Krueppelgang in Aguas Calientes angekommen! Zum Glueck heisst Aguas Calientes nicht nur zufaellig so und die heissen Thermen (wo kamen die nur her?) waren super entspannend und eine gute Vorbereitung auf den naechsten Tag: der Aufstieg in die geheimnisvolle Stadt Machu Pichu! Nach wenigen Stunden Schlaf beschlossen wir aufgrund der Blasen doch den Touristenbus von Aguas Calientes den Berg rauf zu nehmen und kamen auch als eine der ersten an! Zu dieser Zeit (ca 6h) lag die Stadt noch in Nebelschwaden und wirkte mysthischer als auf jedem Postkartenfoto das man zu sehen bekommen kann. Mein erster Eindruck waren 2 Alpakas, die man durch den Nebel hindurch erkennen konnte und auf den Landwirtschaftlichen Terrassen standen. Und meine Gedanken schwirrten nur noch darum: "WOW, ich bin in Machu Pichu!" So wirklich fassen konnte ich es noch nicht, einen kompletten Eindruck der Stadt konnte ich ja noch nicht haben, aber einfach nur die Lage inmitten von nebelumwobenen Bergspitzen und die Stadt selbst auf einem dieser Berge war wahnsinnig faszinierend!!! Wegen dem ganzen Nebel haben Mark und ich dann auch die 2 Italiener verloren und uns dann eben selbst einen Guía gesucht. Machu Pichu ist zwar im Gegensatz zu den anderen Inkaruinen viel mehr als "nur" Steine aber trotzdem ist es natuerlich interessant zu erfahren, was genau dahinter steckt. Aufgrund der Finanzkrise dieses Jahr hatten wir Glueck uns mussten unser Erlebnis nicht, wie letztes Jahr der Fall war, mit 3500 (!!!!) anderen Touristen teilen, sondern "nur" 1500... Aber dafuer waren wir ja auch so frueh aufgestanden, um eben noch ein bisschen Ruhe zu haben, denn inmitten von japanischen Touris kann ich irgendwie kein mysthisches Gefuehl in mir aufkommen lassen ;) Langsam aber sicher verschwand der dicke Nebel und wir konnten die ganze Stadt kennen lernen. 1911 entdeckte ein Amerikaner die fuer lange Zeit vergessene und unbekannte Stadt als erster. Genauer gesagt hatten Bauern vorher schon einen Teil der Ruinen entdeckt, wussten aber nichts damit anzufangen und meldeten dies niemandem. Hiram Bingham schliesslich wusste, vorallem mit den vielen Schaetzen, die in der Stadt von den Inkas zurueckgelassen worden waren, einiges anzufangen und brachte ca. 80% davon in die USA, wo sie heute immer noch liegen, wobei der Staat Peru in einem schwierigen Prozess versucht, diese, seinem Land geraubten Requisiten wiederzubekommen. Aber das is ne andere Geschichte... Nach der "Wiederentdeckung" MachuPichu´s also begann die Erforschung der so gut erhaltenen Inkastadt. Die Spanier hatten in ihrem Eroberungs- und Katholisierungsfeldzug (deutsch?) die durch ihre Lage gut versteckte Stadt lange nicht entdeckt. Als sie sich schon nahe der Stadt befangen, befuerchteten die Inkas ihre Entdeckung und fluechteten in einen anderen Ort, wo die Spanier sie letztendlich auffanden und niedermetzelten. So blieb Machu Pichu unentdeckt, allerdings auch unfertig (dt??). Trotzdem kann man heute unter anderem Schulgebaeude und Wohnhauser der oberen Klasse auffinden. Wenn ein Gebaeude keine grosse (religioese) Bedeutung hatte, war sie aus einfachen Steinmauern gebaut. Sobald allerdings, wie zB im Sector de las Virgenes wichtige Prozesse stattfanden oder hohe Persoenlichkeiten wohnten wurden die Mauern aus fein bearbeiteten, exakt geradlinigen grossen Steinen gebaut. Die Inkas wussten so gut mit den Steinen umzugehen, dass zwischen den Steinschichten kein Material (wie heute Zement) gebraucht wurde. Im Sector de las Virgenes hatte "Der Inka" (Herrscher) seine bis zu 400 "Virgenes", die ihm bestimmte Dienste leisteten. Die Inkas waren gute Astrologen und lasen in "espejos astronomicos" die Sternbilder und deuteten daraus zB die Fruchtbarkeit fuer bestimmte Jahre. Ein grosser Teil der riesigen Stadt waren landwirtschaftlich genutzte Terrassenflaechen, auf denen heute Lamas und Alpakas grasen. Opfergaben an ihre vielen Goetter waren esenziell, so gibt es einige verschieden Tempel in der Stadt, el Templo del Condor, Templo del Sol, Templo del Inca, und auf dem beruehmten Waynapichu ("Junger Stein"), dem Berg hinter der Stadt, der Templo de la Luna. In diesen Tempeln opferten sie Speisen, zB Lamas der "Pachamama" (Madre Tierra, Mutter Erde). Ausserdem glaubten sie an die "Recarnacion" (Wiedergeburt), und so wurden hohe Persoenlichkeiten in Foetenstellung in den Templen (?) mumifiziert, um so wieder in ein neues Leben geboren werden zu koennen. Man sagt, die Stadt sei energetisch, da die Steine einen hohen Quarzgehalt haben. Um alles aufzuzaehlen und zu erzaehlen wuerde ich jetzt noch eine Weile brauchen, lasst euch von den Fotos beeindrucken :) Von Waynapichu aus hat man den besten Blick auf die ganze Stadt, dazu muss man zwar erstmal 1h lang steile Treppen steigen, aber wenn man oben ist hat man die Anstrengung schnell wieder vergessen! Machu Pichu ("Alter Stein") war bis jetzt, mit Galapagos, definitv das Highlight meiner Reise!!!





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