lunes, 9 de marzo de 2009

Adiós Chile - Hola Alemania!



Hallo meine Lieben,

ich bin wieder in meiner Heimat.... Meine Heimat? Ich habe nicht mehr nur eine... meine zweite habe ich schon vor laengerem in San Carlos/Nicaragua gefunden und meine dritte in Santiago de Chile. Was ist also Heimat? Ist der Begriff beschraenkt auf einen bestimmten Ort? Fuer mich nicht, meine Wurzeln liegen genauso in Lateinamerika wie in Deutschland, und sie sind hier gewachsen und fuer immer festgewachsen und der Kontinent genauso in meinem Herz verankert wie Deutschland.

Ich kann auf fast 8 Monate weeeeit weg von meiner Familie, allen meinen Freunden und meinem Freund blicken und trotz allem Vermissen durfte ich die erfahrungsreichste und mit eine der besten Zeit meines Lebens verbringen! Ich bin um viele Erfahrungen und Eindruecke reicher, schoene und weniger schoene, aber alle haben mich in jeder Hinsicht gestaerkt und weiter gebracht. Dass das moeglich war, verdanke ich meiner Familie, der ich hiermit tausendmal danke!!!

Dass ich meine Zeit hier so wahnsinnig geniessen konnte verdanke ich allen den Menschen, die ich auf meiner Reise in Nicaragua, Ecuador, Peru, Bolivien und Chile kennengelernt habe, und dafuer moechte ich allen meinen Freunden danken! Ich kenne keinen Ort, an dem ich nicht warmherzig und mit offenen Armen empfangen und aufgenommen wurde, allem voran San Carlos und jetzt auch in Santiago! Ihr seid alle Teil und Grund meiner Lebensfreude und ich werde euch nicht vergessen, und hoffe so viele wie moeglich irgendwann irgendwo irgendwie wieder zu sehen!

So jetzt genug mit dem Gesuelze...
Ich hoffe es geht euch allen gut und freu mich wahsninnig alle endlich wieder zu sehen!!!
Gestern bin ich in Nuernberg angekommen, ich werde versuchen bis zum nächsten Wochenende einen kleinen Bildervortrag ueber die Reise zusammenzustellen und alle die interessiert sind die zu sehen - oder auch mich - sind herzlich eingeladen :)

Eure Maggi

Tut mir leid dass ich keine Einträge mehr in Chile gemacht habe, war irgendwie ein bisschen zu faul und außerdem waren die Internetcafes so weit weg.... ja schlechte Ausrede, aber ich werd auch noch von Chile erzaehlen!


sábado, 28 de febrero de 2009

Potosí - Cerro Rico

So jetzt wirds wirklich schwierig, mein letzter Eintrag ist ueber einen Monat her, seitdem bin ich naemlich schon in Santiago de Chile und hab zu viel zu Feiern um Zeit fuer nen Blogeintrag zu haben :)Also Zeitreise zurueck nach Bolivien:Potosi liegt auf knapp 5000m Hoehe, aber an diese war ich zu dem Zeitpunk ja gewoehnt. Das besondere und bedeutendste der Stadt sind ihre Minen im Cerro Rico (Reicher Huegel). Wieder einmal waren es die Spanier, die die verborgenen Schaetze in ihm entdeckten: Silber! Dies hatte zur Folge, dass sich die kleine Stadt innerhalb kurzer Zeit zur groessten und bedeutendsten jener Zeit entwickelte, gleichauf mit Paris zB. Natuerlich waren dazu Arbeitskraefte noetig, natuerlich keine freiwilligen - Sklaven. Die Spanier hatten die geniale Idee Afrikaner massenweise nach Bolivien zu verschiffen und sie dort unter menschenunwuerdigen Bedingen und vorallem fuer Afrikaner toetlichem Klime arbeiten zu lassen. Insgesamt liessen 8 Millionen Sklaven in den Minen Potosis ihr Leben. 8 Millionen!!! Heute wird immer noch abgebaut, allerdings kein Silber mehr, dafuer andere Mineralien. Zur Zeit arbeiten ca. 10000 Mineros in den Minen, und Touristen wie ich haben die Moeglichkeit diese kennen zu lernen. Gut eingepackt in knallgelbe Regenkleidung, Gummistiefel und Helm war die erste Station erstmal der Mercado de los Mineros (Markt der Minenarbeiter), unterhalb des Cerros. Dies ist der einzige Ort, vielleicht weltweit, an dem Mann Stangen Dynamit frei am Markt kaufen kann. Also falls jemand vor hat, irgendwas in die Luft zu sprengen auf nach Potosi... (sorry, schwarzer Humor). Wir haben uns natuerlich auch ein bisschen Dynamit besorgt, wenn man schon die Moeglichkeit hat eine Sprengung mitzuerleben. Abgesehen von Dynamit benoetigen die Mineros fuer ihre Arbeit: Zigaretten, Coca Blaetter und Alkohol. Whiskey in Plastikflaschen mit 96% Alkohol! Wie ihr euch vielleicht vorstellen koennt, ist es in dieser Hoehe schweinekalt, und die Arbeit in einer Mine ist glaube ich eine der unangenehmsten (ist untertrieben) ueberhaupt. Der Alkohol waermt also, die Coca Blaetter lassen Schmerz und Hunger vergessen und die Zigaretten - naja, Zigaretten halt. So ausgeruestet fuhren wir das letzte Stueck rauf zur Mine, wo uns unserer lustiger Guide erstmal eine Stange Dynamit "vorsprengte". Ich kann versichern, dass es verdammt Laut knallt und mir gut vorstellen, dass einige viele ihr Leben durch diese Sprengkraft liessen. Um sich zu vor Unglueck und Unfaellen zu schuetzen, "opfern" die Mineros bei jedem Eintritt in die Mine dem "Tío" Coca Blaetter und Zigaretten. Der "Tío" ist de "Gott" der Mineros, fuer die SPanier symbolisierte er den Teufel. Aber da die Mineros in Hoellenaehnlichen Bedingungen arbeiten, eignetete sich ein "Teufel" sehr gut, ausserdem stellte es einen gewissen Protest gegen die Spanier und ihre Konfession dar. Die Minenarbeit ist eine traditionelle. Das heisst Soehne im Alter von schon 14 Jahren fangen an in die Fussstapfen ihrer Vaeter zu treten, diejenigen, die solange ueberleben, arbeiten bis zu 60 Jahren in der drueckenden Finsternis. Da ich selbst ca 1h (nur! 1h) in der Mine verbracht hab, kann ich versichern, dass es angenehmere Arbeitsklimen gibt!!! Die Schaechte gehen teils bis zu 1km tief, und die Mineros sind sehr angewiesen auf ihre Lampen und vorallem die zuverlaessige Funktion dieser. Ich stelle mir den verlorenen Tod in einer Mine aufgrund einer kaputten Lampe schrecklich vor... Und er ist nicht erfunden! Der typischere ist allerdings der durch Verschuettung...Traditionellerweise hatten Frauen eigentlich keinen Zutritt zu den Minen - reine Maennersache - heute jedoch wurden diese Traditionen durch den Tourismus gelockert. Unter den Frauen herrscht seit jeher ein Sprichwort, es ist ziemlich hart aber traurig wahr:
Casate con Minero (Heirate einen Minenarbeiter)
porque trae dinero (da er Geld bringt)
y muere primero (und zuerst stirbt)

FOtos hab ich leider gerade nicht da, vielleicht schaff ichs noch hier in Chile, ansonsten dann in Deutschland, naechste Woche gehts ja "schon" zurueck.....

martes, 13 de enero de 2009

La Paz y 3 de sus caras

La Paz und 3 seiner Gesichter


Pablito ist 8 Jahre alt.
Seine Gesichtszuege allerdings sind nicht die eines Kindes, sie gleichem einem 30-Jaehrigen. Sein Gang ist komisch verzogen, er hinkt. Die Mimik ist kalt, starr und seine Arme hat er in seiner Jacke versteck, sie wirken verkrueppelt.
Pablito raucht Crack! Und stielt. Woher bekommt er sonst das Geld?!
Er bettelt mich an.
Soll ich ihm etwas geben, um sein klaegliches Leben um ein paar Jahre mehr zu verkuerzen?
Nein, ich kann nicht...


Seit 2 Jahren wohnt Juan in La Paz. Er ist Koch, aus Peru. "Die peruanische Kueche ist einzigartig!" Sein Visum ist vor kurzem abgelaufen, er hat noch nicht das noetige Geld um das neue zu bezahlen. Illegal arbeiten wird schlechter bezahlt.
Juan verdient 30Bolivianos am Tag! (3€!!!)
Dafuer arbeitet er von 7h bis spaet am Abend. Nach der Arbeit trink er mit seinen Freunden Wein. Der Wein kostet 15Bolivianos. Sein halbes Gehalt.
Kochen ist ein anstrengender Beruf. Viel Stress. Druck. "Die Bolivianer warten nicht gerne auf ihr Essen!"
Vor ein paar Monaten ist Juan im Krankenhaus aufgewacht. Mit vielen Schlaeuchen an seinen Armen. Er kann sich nur noch daran erinnern dass er (zu) viel gekokst hat...
Deshalb arbeitet er lieber in einem Gringo-Restaurant. "Die Touristen warten auch mal laenger auf ihr Essen" (ausgenommen Isrealis). Seine Freunde, Artesanos, muss er allerdings wegschicken von dem Platz vor dem Gringo-Restaurant - die Touristen fuehlen sich unwohl, wollen diese Gesellschaft nicht.
Juan liebt La Paz und moechte hier bleiben. Obwohl er in Chile um einiges mehr verdienen koennte, er hat lange dort gearbeitet.
Man braucht nicht viel Geld um gluecklich zu sein...?!?!


Ein junger Mann rennt gehetzt an mir vorbei. Er ist vielleicht 25, aber er rennt zu schnell um mehr zu erkennen.
Eine junge Frau, Señorita, schreit am anderen Ende der Strasse: "Ladron! Parenle, ladron! Parenle!!!" (Dieb, haltet ihn!)
Eine Sekunde spaeter stoesst der Dieb mit einer aelteren Dame hinter mir zusammen. Sie schreit, liegt am Boden, ist verletzt.
Ich sehe den Mann die Strasse runter rennen, gleich ist er um die Ecke...
Die Menschen in der Strasse weichen aus. Sie fluestern: "Extranjero (Auslaender), no me pongo en esto (da misch ich mich nicht ein)".
Die junge Frau rennt ihm noch hinterher, sinnlos, sie weint fuerchterlich "mi celular, mi celular! (mein Handy, mein Handy!), robo mi celular!"
Ich sehe sie an, fuehle mich schlecht, hab Mitleid. Ihr Handy. Auf dem Markt gibt es Handies fuer 100Bolivianos. 10€. Was sind schon 10€?!
Die junge Frau weint lauter, ihr Handy, ihr Handy! 100 Bolivianos sind viel!


La Paz bedeutet Frieden

aber Armut bedeutet Krieg

der alltaegliche kleine Krieg um die eigene Existenz



-Bolivien ist das aermste Land Suedamerikas-


sábado, 10 de enero de 2009

BOLIVIA - Copacabana y la Isla del Sol

Nach ca einem Monat Peru fuer mich ueberquerten wir mit dem Bus die Grenze nach Bolivien und kamen, mit nur kleinen formellen Grenzproblemen, in Copacabana, immer noch am Titicacasee an. Hier stellte sich sehr schnell heraus, dass Argentinier gerade Ferien haben, alles ist naemlich ueberfuellt von Argentiniern und die haben auch ganz schnell bemerkt, dass Bolivien sich sehr zum Reisen anbietet, es ist naemlich total billig! Dafuer auch das aermste Land Suedamerikas... Eine Nacht im Hostal kostet 2€, ein "almuerzo" (Suppe + Hauptgericht) 50cent bis 2€. Wirklich billig! Geshoppt wird definitiv hier hehe :) 60% der Einwohner sind indigen, samt ihrem geliebten Praesidente Evo Morales. Der mag die Amis nicht, deswegen muessen die ca 130$ Einreisegebuehr zahlen und sind hier also fast nicht anzutreffen haha :)
Copacabana ist eine schoene alternativ angehauchte Stadt, die idyllisch am riesigen Titicacasee liegt, was mich sehr an San Carlos erinnert! Nur dass San Carlos nicht auf 3800m Hoehe liegt. Mittlerweile hab ich mich aber schon an diese Hoehe gewoehnt (das schlechte Essen, wie ich dachte, in Cusco, war wohl eher Hoehenkrankheit). Zum Glueck war ich nicht verreuckt genug um mit den Italienern den Misti (6000er Vulkan bei Arequipa) zu besteigen, die sind naemlich kotzend (sorry) bzw ohne Stimme zurueck gekommen...
Von Copacabana aus hat man die Moeglichkeit, den "Geburtsort" der Inkas kennenzulernen: die Isla del Sol! Sonnenbrille und Sonnenschutz unbedingt wichtig, die Insel heisst nicht umsonst so... Eine weitere (kleinere, nur 5h) Wanderung brachte uns vom Suedende der Insel zum Nordende, ueber (mal wieder) schoene Landschaften und den wunderschoen mysthisch spiegelnden Titicacasee um uns herum, der mehr wie ein Meer wirkt aufgrund der Groesse! Am Nordende steht noch der Templo del Sol. Doch nach Macchu Pichu kann mich wohl keine Ruine mehr so wirklich beeindrucken...
Bloederweise wussten wir vor dem Grenzuebertritt nicht, dass es in Copacabana, anders als in allen anderen touristischen Staedten die ich vorher kennengelernt hatte, KEINE Geldautomaten gibt! Daher war ich mit meinen ca. 20Sol aus Peru (3Sol = 1$) ziemlich aufgeschmissen. Mark hatte zum Glueck noch einen Travellercheck ueber 50$. Da war trotzdem Sparen angesagt, 25$ fuer eine Person fuer 3 Tage sind nicht wirklich viel... Aber auf der Isla del Sol finden sich Betten fuer 7Bolivianos (10Bolivianos=1€), sind vielleicht ein bisschen hart doch beschweren tu ich mich ja nicht! Mit ein bisschen nett laecheln und "por favooor" muss man (frau) auch die Inselwandergebuehren in den Kontrollpunkten nicht zahlen, die Angestellten sind ja maennlich ;) Und Essen kann auch mal einen Tag warten (nagut, es gab Kekse und Trauben...), dafuer kriegen dann die bettelnden Kinder (auf Touristen hoch-spezialisiert) nix - tut mir leid, heute hab ich auch mal Hunger... Da wir auch bei Bootsrueckfahrt noch verhandeln konnten (Kapitaene sind auch maennlich), kamen wir mit genau 5Bolivianos ueber in La Paz an und triumphierten das erste mal ueber die Italiener, die auf ihrer Reise von Arequipa nach La Paz um einiges mehr ausgegeben hatten als wir ;) Und sie sind wirklich fast knautschiger als die Israelis! Aber die sind wieder ein anderes Thema... (kurz: auf jeden Fall gefuerchtet bei Jedem, der irgendetwas verkaufen will, sei es eine Taxifahrt, Zimmer, oder Essen, Isrealis zahlen NIE mehr als die Haelfte des verlangten Preises, und wenn sie laufen oder zu dritt in einem Bett schlafen oder halt doch im Markt essen muessen dann machen sie das auch :) Aber manche sind doch ganz nett, nur eigen...)
So wo war ich?! Ach Richtig, wir sind in La Paz angekommen, aber das ist eine andere Geschichte...

Titicacasee y las Islas Flotantes / Uros


Puno ist eine der wenigen Staedte Suedamerikas, die ich bis jetzt gesehen hab, die noch authentisch lateinamerikanisch ist. Das heisst, keine Alleen voller Internetcafes und Waeschereien, keine Gringorestaurants, sondern schmutzige Marktstrassen, Imbissstaende ueberall, (fast) keine Touristen, Menschen liegend am Strassenrand und geschaeftiges sonstiges Treiben ;) Ich fands ganz schoen (komsich?!), trotzdem war unser Hauptziel ein anderes: die einzigarten schwimmenden Inseln (Islas Flotantes) auf dem Titicacasee! Etwa eine halbe Bootsstunde von Puno entfernt trifft man auf ca. 40 Inseln aus Schilf ("To tora" auf Aymara), die einfach so auf dem See rumschwimmen :) Auf jeder Insel leben ca 40 Personen, das sind ungefaehr 6 Familien. Als die Spanier auf ihrer netten kleinen Entdeckungstour durch Amerika hinter den Uros (Indigenas) her waren, fluechteten diese auf Schilfgebilde auf dem See und retteten sich so. Und diese einzigartige Tradition hat sich bis heute fortgesetzt. Der (?) Schilf wird in Schichten uebereinander gelegt und die Wurzeln mit Holzpfloecken zusammengehalten, damit die Inseln nicht auseinanderfallen. Ein leicht federnd lustiges Gefuhel, darauf zu laufen! Immer wieder wird neuer Schilf draufgelegt, da der alte unten im Wasser natuerlich verrottet. Die Haeuser sind ebenso komplett aus Totora gebaut, und seitdem der Tourismus diese Inseln fuer sich entdeckt hat, stellen die Eingeborenen (Uros haben sich mittlerweile mit Aymara-sprechenden Indigenas "vermischt") schoene Handwerkskunst, natuerlich aus Totora her! Ich war von den lustigen Inseln und ihren wahnsinnig freundlichen Einwohnern so fasziniert, dass wir beschlossen, eine Nacht auf einer der Inseln zu verbringen. Die erste Frau, die ich kennenlernte, hiess Margarita und ein Vetter Jaime, so dass gleich feststand wo wir bleiben wollten :)
Schon die Kleinkinder (im Alter von 5 Jahren) lernen rudern, Ruderboote sind auch ihre einzige Verbindung zum Festland. Als die Kinder ihre erste Scheu ueberwunden hatten, entdeckten sie meine Haare... und waren total fasziniert davon, an ihnen zu ziehen (danke) und schliesslich, so wie es fuer Frauen hier ueblich ist, sie zu Zoepfen zu pflechten. So hatte ich nach kurzem 6 begeisterte Kinder um mich, die an meinen Dreads zogen und nach ca 5min waren alle fertig gepflochten. Das fanden sie ganz toll, und auch nachdem ich die Zopfe wieder aufgemacht hatte, hatten sie immer noch Spass dabei, das ganze noch einmal zu machen :) Da wir bis zum naechsten Mittag auf der Insel blieben, hatten wir viel Zeit, mit den Indigenas zu reden, die wirklich sehr freundlich und aufgeschlossen waren! Falls ihr es auf den Fotos bemerkt habt, neben den Haeusern stehen Solaranlagen! Die hat der ehemalige (ueberall beliebte) Praesident Fujimori netterweise 1993 den Einwohnern gespendet, da es viele Unfaelle mit Kerzen gab und Inseln oder Haeuser abgebrannt sind. Die Frauen haben an ihren langen schwarzen Zoepfen eine Art Kordeln haengen, wobei die verheirateten schwarze oder braune, die unverheirateten leuchtend bunte benutzen. Praktisch fuer die Maenner, da muss man gar nicht erst nachfragen :)
Wirklich alles war faszinierend und eine tolle Erfahrung, die Einwohner freuten sich ueber unsere Gesellschaft, die Kindet hatten was zum spielen und wir konnten einen Einblick in ihre Kultur uns Lebensweise bekommen (man isst Fisch, 3x taeglich!) und ein bisschen Aymara lernen! Achja, und traditionell eingekleidet wurden wir auch noch ;)

Arequipa - Ciudad Blanca y Cañon del Conca


Arequipas Innenstadt ist aus weissen Vulkangestein gebaut. Daher Ciudad Blanca! Die Fahrt von Cusco nach Arequipa ging mal wieder leicht schweisstreibend an steilen Felsabhaengen und verrueckt schnell fahrenden Lastwagenfahrern (borracho??!) vorbei. Das Beste ist, sich auf Musik oder Anderes zu konzentrieren, aber bei jedem Hupen des Busfahreres zuckt man automatisch zusammen und hofft auf nichts Schlimmes... Wie auch immer, wir sind gut angekommen und haben Silvester in Arequipa verbracht. Die Stadt ist nicht ganz so touristisch wie Cusco, trotzdem haben mich die Touristen in der Partymeile nach ner kurzen Weile ziemlich gelangweilt, und so sind wir in "einheimische" Clubs weitergezogen. Leider lieben die Peruaner aber Cumbia (und ich NICHT) und so ist mein Eintritt ins Neue Jahr 2009 recht unspektakulaer von Statten gegangen. Macht nix, erleb ja sonst genug :) Das aufregendste war wahrscheinlich der schrecklich schlechte peruanische Champagner (Peru: Essen sehr gut!, Wein sehr schlecht!) und die traditionellen 12 Trauben, die man um 24h isst, und sich zu jeder Traube fuer jeden Monat etwas wuenscht. Genau. Die knallgelbe Unterwaesche, auf die die Peruaner anscheinend ziemlich stehen und sie zu Silvester tragen, hab ich mal weggelassen. Obwohl es eine ganze Strassenmeile mit Staenden voller knallgelber Unterwaesche gab :) Das ist sowieso ein lateinamerikanisches Verkaufssystem, das ist nicht verstehe: fuer ALLES, was man kaufen will, gibt es nicht nur einen Laden oder zwei, nein, es gibt ganzen Strassen VOLLEr Geschaeften NUR mit einem bestimmen Artikel! Brillenstrassen, knallgelbe Unterwaeschenstrassen, RaubkopieCD/DVDstrassen, Schmuckstrassen (ooohhjaaaa :), Solaranlagenstrassen, Glasstrassen, Friseurstrassen, .... Und mit diesem Ueberangebot weiss man wirklich ueberhaupt nicht mehr, wo man anfangen und aufhoeren, geschweige denn etwas KAUFEN soll.... Aber vielleicht wissen das die Latinos besser. Wahrscheinlich. Jedenfalls, GELB ist DIE Farbe zu Neujahr, steht fuer Glueck, und deswegen war an Silvester die Plaza komplett Gelb, gelbe Brillen, gelbe Ketten, gelbe Unterwaesche etc.... und immer noch dieser wahnsinnig haesslich kitschige Weihnachtsbaum voller Claro Werbung vor der schoenen Kathedrale. Latinos lieben wirklich Kitsch! In einer der Kirchen Arquipas durfte ich die wohl kitschigste, lustigste aber zugleich auch einzigartigste Krippe ever bewundern: neben der traditionellen Josef-Maria-Jesus Konstellation mit den heiligen 3 Koenigen etc. standen Pinguine, Spielzeugautos, kleine blonde Puppen (Art Barbie), Lebkuchenhaeuser (oder so) und aehnliches....sehr lustig, wirklich, aber die Peruaner fandens gar nicht lustig, sondern waren total angetan! :)))
Ich komm ein bisschen vom Thema ab...
Nachdem die 2 Italiener auch angekommen waren machten wir uns mit dem Bus 6h auf zum Cañon del Colca: der tiefste Cañon der Welt! Leider hatte der Busfahrer nur eine einzige CD an Bord, und die war natuerlich Cumbia! Ihr muesst wissen, es gibt aushaltbare Cumbia, und NICHT aushaltbare Cumbia. Die CD war von zweiter Sorte, und trieb uns alle 4 in den kompletten Wahnsinn!!! Die Saengerin hiess Anita und wir sind uns einig, dass wir Anita irgendwas boeses antun wollen, falls wir sie mal treffen ;) 6Stunden "porque me dejaste mi amooooor", "me mueeeroooo por tiiiii", und "ya no te necesiiitoooo mentirosoooo" sind wirklich ne Spur zu hart, vorallem weil die Melodie einfach immer die gleiche ist, leicht trance-indisch-aehnliches Gitarrenklimpern und dazu diese SCHRECKLICHE Anita... ihr seht, ich bin wirklich traumatisiert davon :) Federico endete damit, seinen Kopf gegen den Bussitz zu schlagen, waehrend Luca versuchte, die Lautspraecher mit seinen Klamotten zu daemmen..... ;)
Okay, wieder zum Thema....
Nach diesen horror6h kamen wir also in Cabanconde an, von wo aus es (mal wieder) recht frueh los ging, das Ziel war eine Oase im Tal des Cañons. Natuerlich hatten wir vorher eine Wegbeschreibung bekommen, trotzdem schafften wir es irgendwie den eigentlich nicht zu uebersehenden Wanderweg den Cañon entlang zu verpassen und irrten erstmal eine gute Weile den Abhang auf kleinen Pfaden entlang, die den Spuren nach hauptsaechlich von Eseln genutzt werden :) Nach einer Weile daemmerte uns dann, dass wir wohl den Weg verpasst hatten. BLoederweise waren wir zu dem Zeitpunkt schon den Cañon auf halber Hoehe heruntergestolpert - naja, dann halt alles wieder zurueck.... ("AAAAHH")! Wieder einmal die Hoehe, die mein Herz zum tanzen (Elektro) bringt, und leider keine Cocablaetter dabei (hilft wirklich). Wie auch immer, letztendlich haben wir den richtigen Weg doch noch gefunden, sind dann auch so sportlich runtergesprintet, dass wir alle, die vor uns losgelaufen sind, noch ueberholt haben (haha) und kamen um ca 15h in der sogenannten Oase an. Diese stellte sich als Touristenfalle heraus (alles Privatgrundstueck, nein, Hostalgelaende darf nicht verlassen werden!), war aber trotzdem ganz schoen! Aber viel schoener und beeindruckender war natuerlich der Weg den Cañon herunter ins Tal, zuerst ueber steinige Felsen (wo wir auch sehr gluecklicherweise einen Kondor sehen konnten - selten!), dann ueber einen Fluss, auf der anderen Seite des Cañons wieder hoch, diesesmal allerdings paradiesisch gruene Landschaft, einige kleine Phantomdoerfer und (trotz Phantom-) viele landwirtschaftliche Felder! Wunderschoen!
Leider muss ich ehrlich zugeben, dass ich am naechsten morgen beschloss, den wirklich sch***steilen Aufstieg auf dem Ruecken von einem Muli hinter mich zu bringen (ja haha ;), 4h zu Fuss in dieser Hoehe nach oben - keine Lust :)
Die Rueckfahrt im Bus war mal wieder mit - naaaaa- Cumbia gesegnet, diesemal hatte der Busfahrer aber noch mehr Auswahl: JUHU, peruanische Volksmusik mit genauso schlechten Texten und ewig gleiche Melodien wie Anita... Die Freude war noch groesser, als der Bus auf 4000m irgendwo im nirgendwo seinen Geist aufgab (passiert oefter). Wir mussten aber nur 3h auf den naechsten warten, der war leider aber schon voll, aber irgendwie habens wir alle 4 reingeschafft und sind abends wieder in Arequipa angekommen.
Mich ziehts seit Cusco irgendwie ziemlich weiter, langsam draengt die Zeit doch, und ich will ja noch bis nach Chile kommen und es auch kennen lernen!
Daher fuhr ich noch am selben Abend mit Mark ab nach Puno, der Grenzstadt zu Bolivien, die am groessten Sees Suedamerikas, und hoechten der Welt, dem Titicacasee liegt!
Naechster Eintrag...

martes, 30 de diciembre de 2008

MACHU PICHU - und wie man dahin kommt...

So endlich! Nachdem wir fast eine Woche in Cusco verbracht hatten und uns von Agenturangeboten, verschieden Routen, Preisen, Daten und sonstigem ueberschuettet hatten lassen beschlossen wir letztendlich die billigste Variante (hptsl wegen Federico) nach Machu Pichu zu nehmen. Das bedeutet man muss erstmal ins "Geheiligte Tal" - Valle Sagrado - der Inka kommen, um von dort aus, bzw genauer Ollantaytambo die Zugschienen entlang nach Aguas Calientes (oder auch "Machu Pichu Town") zu laufen. Der so beruehmte Inkatrail dauert 4 Tage und ist wahnsinnig ueberteuert, und man kann ihn nur mit Guide entlanglaufen. Ausserdem ist gerade Regenzeit, dh es regnet eigtl jeden Tag den ganzen Tag... Im Valle Sagrado gibt es noch einige andere Inkastaetten, die auch sehr interessant und beeindruckend sind aber jetzt mal wegen Machu Pichu im Blog uebergangen werden :)
Nachdem wir (Federico, Luca, Mark und ich) eine Nacht in Ollantaytambo verbracht hatten machten wir uns um 5h morgens auf den Weg zur Zugstation von PeruRail, einer privaten Zuggesellschaft mit chilenischem Besitzer, die Touristen fuer horrend hohe Preise von Cusco/Ollantaytambo aus nach Aguas Calientes bringt. Natuerlich gefaellt es den Herren PeruRail nicht, wenn Touristen auf die Idee kommen nicht ihre Zugtickets zu bezahlen sondern ihre Fuesse gebrauchen um nach Aguas Calientes zu kommen, daher zeigen einem junge Burschen einen Weg ueber einen Berg um die Kontrolle von PeruRail zu umgehen. Die jungen Burschen sind an die sch***Hoehe gewohnt und sprinten da nur so hoch, ich musste erstmal ziemlich nach Luft schnappen und mein Herz wieder in den gewohnten Gang bringen, bevor wir dann die "ca.4-5h, todo plano!" Strecke auf den Zuggleisen beginnen konnten. Anfangs ging das noch mit viel Gesang und Glaechter, und auch die von hinten- oder entgegenkommenden Zuege stoerten noch wenig. Spaeter stellten wir anhand der sooooowas von langsam kommenden naechsten Kilometerschildern fest, dass wir ein bisschen schneller laufen muessten, um die 28km bis zum Nachmittag nach Aguas Calientes zurueck zu legen. Teils kamen dann auch die Zuege an unpassenden Stellen, Abhaengen oder in Tunnels (jaaa Papa und Mama ich weiss, aber ich lebe noch!), aber wir haben uns sagen lassen dass noch niemand dabei gestorben ist :) Anderen Touristen sind wir nicht begegnet, nur Einheimischen. Die einzige Entschaedigung fuer die wirklich ermuedende Strecke auf Eisenbahngleisen (besteht aus Steinen!) war die wahnsinnig beeindruckende Landschaft! Den ganzen Weg ueber liefen wir neben dem Río Urubamba her, der aufgrund der Regenzeit ziemlich wild ist und abenteuerlich rauscht, und um uns herum anmutig hohe Berge und vereinzelt ein paar alte Inkaruinen! Das alles lag in einem geheimnissvollem Nebelschleier, der uns bis Aguas Calientes begleitete und die Vorfreude auf das mythische Machu Pichu groesser werden liess! Abgesehn davon waren unsere Wanderschuhe, die wir vorher aufgeliehen hatten ziemlicher Schrott (ich bin mit meinen 2 Blasen noch gut davon gekommen) und 28km sind echt nicht zu verachten, vorallem wenn man auf einer Zugstrecke laeuft. Nach der Haelfte war schneller laufen und nicht stehen bleiben angesagt um den Schmerz in Beinen und Fuessen nicht zu sehr zu spueren, aber wieder einmal beschwer ich mich natuerlich nicht und letztendlich sind wir wahnsinnig froh und in Krueppelgang in Aguas Calientes angekommen! Zum Glueck heisst Aguas Calientes nicht nur zufaellig so und die heissen Thermen (wo kamen die nur her?) waren super entspannend und eine gute Vorbereitung auf den naechsten Tag: der Aufstieg in die geheimnisvolle Stadt Machu Pichu! Nach wenigen Stunden Schlaf beschlossen wir aufgrund der Blasen doch den Touristenbus von Aguas Calientes den Berg rauf zu nehmen und kamen auch als eine der ersten an! Zu dieser Zeit (ca 6h) lag die Stadt noch in Nebelschwaden und wirkte mysthischer als auf jedem Postkartenfoto das man zu sehen bekommen kann. Mein erster Eindruck waren 2 Alpakas, die man durch den Nebel hindurch erkennen konnte und auf den Landwirtschaftlichen Terrassen standen. Und meine Gedanken schwirrten nur noch darum: "WOW, ich bin in Machu Pichu!" So wirklich fassen konnte ich es noch nicht, einen kompletten Eindruck der Stadt konnte ich ja noch nicht haben, aber einfach nur die Lage inmitten von nebelumwobenen Bergspitzen und die Stadt selbst auf einem dieser Berge war wahnsinnig faszinierend!!! Wegen dem ganzen Nebel haben Mark und ich dann auch die 2 Italiener verloren und uns dann eben selbst einen Guía gesucht. Machu Pichu ist zwar im Gegensatz zu den anderen Inkaruinen viel mehr als "nur" Steine aber trotzdem ist es natuerlich interessant zu erfahren, was genau dahinter steckt. Aufgrund der Finanzkrise dieses Jahr hatten wir Glueck uns mussten unser Erlebnis nicht, wie letztes Jahr der Fall war, mit 3500 (!!!!) anderen Touristen teilen, sondern "nur" 1500... Aber dafuer waren wir ja auch so frueh aufgestanden, um eben noch ein bisschen Ruhe zu haben, denn inmitten von japanischen Touris kann ich irgendwie kein mysthisches Gefuehl in mir aufkommen lassen ;) Langsam aber sicher verschwand der dicke Nebel und wir konnten die ganze Stadt kennen lernen. 1911 entdeckte ein Amerikaner die fuer lange Zeit vergessene und unbekannte Stadt als erster. Genauer gesagt hatten Bauern vorher schon einen Teil der Ruinen entdeckt, wussten aber nichts damit anzufangen und meldeten dies niemandem. Hiram Bingham schliesslich wusste, vorallem mit den vielen Schaetzen, die in der Stadt von den Inkas zurueckgelassen worden waren, einiges anzufangen und brachte ca. 80% davon in die USA, wo sie heute immer noch liegen, wobei der Staat Peru in einem schwierigen Prozess versucht, diese, seinem Land geraubten Requisiten wiederzubekommen. Aber das is ne andere Geschichte... Nach der "Wiederentdeckung" MachuPichu´s also begann die Erforschung der so gut erhaltenen Inkastadt. Die Spanier hatten in ihrem Eroberungs- und Katholisierungsfeldzug (deutsch?) die durch ihre Lage gut versteckte Stadt lange nicht entdeckt. Als sie sich schon nahe der Stadt befangen, befuerchteten die Inkas ihre Entdeckung und fluechteten in einen anderen Ort, wo die Spanier sie letztendlich auffanden und niedermetzelten. So blieb Machu Pichu unentdeckt, allerdings auch unfertig (dt??). Trotzdem kann man heute unter anderem Schulgebaeude und Wohnhauser der oberen Klasse auffinden. Wenn ein Gebaeude keine grosse (religioese) Bedeutung hatte, war sie aus einfachen Steinmauern gebaut. Sobald allerdings, wie zB im Sector de las Virgenes wichtige Prozesse stattfanden oder hohe Persoenlichkeiten wohnten wurden die Mauern aus fein bearbeiteten, exakt geradlinigen grossen Steinen gebaut. Die Inkas wussten so gut mit den Steinen umzugehen, dass zwischen den Steinschichten kein Material (wie heute Zement) gebraucht wurde. Im Sector de las Virgenes hatte "Der Inka" (Herrscher) seine bis zu 400 "Virgenes", die ihm bestimmte Dienste leisteten. Die Inkas waren gute Astrologen und lasen in "espejos astronomicos" die Sternbilder und deuteten daraus zB die Fruchtbarkeit fuer bestimmte Jahre. Ein grosser Teil der riesigen Stadt waren landwirtschaftlich genutzte Terrassenflaechen, auf denen heute Lamas und Alpakas grasen. Opfergaben an ihre vielen Goetter waren esenziell, so gibt es einige verschieden Tempel in der Stadt, el Templo del Condor, Templo del Sol, Templo del Inca, und auf dem beruehmten Waynapichu ("Junger Stein"), dem Berg hinter der Stadt, der Templo de la Luna. In diesen Tempeln opferten sie Speisen, zB Lamas der "Pachamama" (Madre Tierra, Mutter Erde). Ausserdem glaubten sie an die "Recarnacion" (Wiedergeburt), und so wurden hohe Persoenlichkeiten in Foetenstellung in den Templen (?) mumifiziert, um so wieder in ein neues Leben geboren werden zu koennen. Man sagt, die Stadt sei energetisch, da die Steine einen hohen Quarzgehalt haben. Um alles aufzuzaehlen und zu erzaehlen wuerde ich jetzt noch eine Weile brauchen, lasst euch von den Fotos beeindrucken :) Von Waynapichu aus hat man den besten Blick auf die ganze Stadt, dazu muss man zwar erstmal 1h lang steile Treppen steigen, aber wenn man oben ist hat man die Anstrengung schnell wieder vergessen! Machu Pichu ("Alter Stein") war bis jetzt, mit Galapagos, definitv das Highlight meiner Reise!!!